Beste Werbung für die Berufslehre

    Ein Zimmermann geht auf Tour – im April startete Benjamin Nussbaum seine Reise durch die Schweiz. Bis Ende November 2021 ist er mit seinem Camper für den Zimmermannsberuf unterwegs, arbeitet er in einem anderen Holzbaubetrieb und bringt den Jugendlichen die Holzberufe näher.

    (Bild: zVg) Dieses Jahr ist der Aargauer Benjamin Nussbaumer als «Zimmermann on Tour» unterwegs.

    Auf Wanderschaft zu gehen, hat für die Zimmerleute Tradition. Bereits zum fünften Mal erhält ein junger Zimmermann von Holzbau Schweiz die Chance, als «Zimmermann on Tour» zusätzliche Berufs- und Lebenserfahrung zu sammeln. Benjamin Nussbaum aus dem Kanton Aargau hat sich bei der Auswahl durchgesetzt und wird während den nächsten Monaten in verschiedenen Betrieben seine Fachkenntnisse ausbauen. Während seiner Tour ist er auch Gast und Berichterstatter an Berufswahlmessen und stellt den Oberstufenschülern die Karrieremöglichkeiten im Holzbau vor. Der junge Berufsmann startete seine Tour im April in Schongau bei der Erni Holzbau AG, wo er bereits an einem Leuchtturmprojekt mitarbeiten durfte – dem Hasenbergturm in Widen (AG). Nach einem Halt bei der Tschopp Holzbau AG in Hochdorf im Kanton Luzern, ist er nun im Tessin bei der Firma Veragouth e Xilema in Bedano gelandet. Viele weitere Etappen folgen auf seiner Tour mit dem Camper – kreuz und quer durch die Deutschschweiz und das Tessin.

    Holzbauunternehmen als Gastgeber
    Benjamin Nussbaum aus Densbüren hat vor drei Jahren seine Lehre abgeschlossen. Auf seiner Tour durch die Schweiz ist er Lernender und Botschafter zugleich. Nebst seinen Einsätzen berichtet er laufend auf Social Media von seinen Erfahrungen und Erlebnissen. Ob traditionelles Handwerk, moderne Grossprojekte oder Spezialgebiete wie Brückenbau und Treppenbau, zusammen mit dem «Zimmermann on Tour» zeigen die Unternehmen bei denen Benjamin Nussbaum zu Gast ist, welches Potenzial im Holzbau steckt.

    Frühe Karrierechancen
    Holzbau Schweiz lanciert das Projekt 2013 zu ersten Mal und führt es alle zwei Jahre durch – mit Erfolg. «Für Betriebe ist es eine einfache und gute Möglichkeit für das Lehrlingswesen zu werben und auf die offenen Lehrstellen aufmerksam zu machen», erklärt Martin Meier, Leiter Marketing & Kommunikation bei Holzbau Schweiz. «Die Schüler schätzen es sehr, von einer jungen und erfahrenen Person mehr über die Lehre und das entsprechende Berufsbild der Zimmerleute zu erfahren.»

    Übrigens – die Holzberufe sind beliebt, so haben 3186 junge Leute sich 2019 als Zimmermann EFZ respektive 178 als holzarbeitende EBA ausbilden lassen. Die Baubranche und insbesondere der Holzbau kann den Jungen einen attraktiven Karriereweg bieten: «Mit seinem Werdegang zeigt der ZoT auf, warum er sich für das Zimmermannshandwerk entschieden hat, und welche Kompetenzen gefragt sind.» Und Meier ergänzt: «Ebenso zeigen wir mit diesem Projekt und auch, dass man im Holzbau schon in jungen Jahren vorwärts kommen kann.» Der Beruf vermittelt aber auch das modernisierte Berufsbild durch die Digitalisierung, denn längst wird heute nicht mehr alles von Hand gemacht – computergesteuerte Fräsmaschinen erleichtern die Arbeit.

    Corinne Remund

    www.holzbau-schweiz.ch


    Austausch in der Lehre

    BERUFSAUSTAUSCH FÜR LERNENDE – Einen Monat während der Berufsbildung eine fremde Sprache vor Ort lernen und neue Berufserfahrungen machen, ermöglicht der von Rotary gegründete Verein «Visite».

    «Visite» ist eine Erfolgsgeschichte. Wer selbst schon ein Austauschjahr gemacht oder Zeit an einem fremden Ort verbracht hat, der weiss, welche starke Wirkung diese Erfahrung mit sich bringt.
    «Jeder Berufsaustausch ermöglicht eine starke Entwicklung der beruflichen Handlungskompetenzen und der sprachlichen Fertigkeiten, und er erweitert und den kulturellen Horizont. Diese Erfahrungen wirken ein Leben lang und unterstützt die Entwicklung hin zu offenen und verantwortungsbewussten Menschen», erklärt Christine Schlittler, Geschäftsleiterin des Vereins Visite. «Visite» organisiert Berufsaustausche zwischen Firmen: Lernende aus dem 2. oder 3. Lehrjahr verbringen einen mehrwöchigen Stage bei einem Betrieb der gleichen Branche, aber in einer anderen Sprachregion der Schweiz oder sogar im Ausland.
    Schlittler vergleicht das mit einer Runde auf dem Riesenrad: «Wir ermöglichen Lernenden, einen anderen Ausblick auf ihren Beruf zu wagen, neue Erfahrungen und Perspektiven zu gewinnen, andere Menschen zu treffen und viel Neues zu zulernen.»

    Grosse Nachfrage
    Das Programm von «Visite» stärkt die Entwicklung der jungen Berufslernenden in der Schweiz. Die Zahl der Anmeldungen nimmt stetig zu, was nicht erstaunlich ist. «63 Prozent der Jugendlichen absolvieren eine Berufslehre – für sie ist dieses Programm gedacht», so Schlittler. In den gut 20 Jahren des Engagements von «Visite» haben schon über 1400 Lernende einen Berufsaustausch in der Schweiz und im Ausland absolviert. «Visite» steht Lernenden aus allen Berufsbranchen offen, vom KV-Lernenden, über Koch, Mediamatiker bis hin zu Pharma-Assistenten, Zimmerleuten und vielen weiteren Berufen.

    CR

    www.visite.ch

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