Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW feiert ihr zehnjähriges Bestehen

    Vom politischen Auftrag zum Erfolg in der Praxis

    Am 1. Januar 2006 fiel der Startschuss: Die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn haben gemeinsam die Fachhochschule Nordwestschweiz gegründet. Die FHNW ist heute eine zentrale Säule des Bildungs- und Innovationsraumes Nordwestschweiz.

    (Bild: zVg) Dr. Christoph Eymann, Vorsitzender Regierungsrat des Bildungsraums Nordwestschweiz, Prof. Dr. Ursula Renold, Präsidentin des Fachhochschulrats der FHNW und Prof. Dr. Crispino Bergamaschi, Direktionspräsident der FHNW

    1998 entschied der Bundesrat, dass es für die Nordwestschweiz nur eine Fachhochschule geben sollte. Im Jahr 2003 entschieden sich die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn zukunftsgerichtet, ihre Fachhochschulen zu fusionieren. Dem wegweisende Entscheid der Regierungen im Jahr 2003, die kantonalen Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen auf der Basis eines Staatsvertrags zur Fachhochschule Nordwestschweiz zusammenzuschliessen, stimmten im Herbst 2005 die Parlamente zu.
    Am 1. Januar 2006 erfolgte die Gründung der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW aus der Zusammenlegung der Fachhochschule Aargau, der Fachhochschule beider Basel, der Fachhochschule Solothurn, der Hochschule für Pädagogik und Soziale Arbeit beider Basel sowie der Pädagogischen Hochschule Solothurn. 2008 wurden die Musikhochschulen (Hochschule für Musik und Schola Cantorum Basiliensis) in die FHNW integriert. Mit der Gründung der Fachhochschule Nordwestschweiz haben die Kantone in der Nordwestschweiz ein einzigartiges Vorzeigeprojekt für die interkantonale Zusammenarbeit geschaffen, das heute in der Schweizer Hochschullandschaft eine führende Rolle innehat.

    Aus- und Weiterbildung für die Praxis
    Heute, zehn Jahre nach ihrer Gründung, zählt die FHNW zu den führenden Fachhochschulen der Schweiz und ist eine zentrale Säule des Bildungsraums Nordwestschweiz. Mit ihren insgesamt neun Hochschulen – Angewandte Psychologie, Architektur, Bau und Geomatik, Gestaltung und Kunst, Life Sciences, Pädagogik, Soziale Arbeit, Technik, Wirtschaft und Musik – deckt sie mit Ausnahme des Bereichs Gesundheit sämtliche Fachhochschulbereiche ab. «Die FHNW hat 2006 mit rund 6’000 Studentinnen und Studenten begonnen. Heute zählen wir über 11’000 Studierende in neun Hochschulen, wobei unsere mehr als 9’000 Bachelor-Studierenden den weitaus grössten Teil ausmachen», erläutert Direktionspräsident Prof. Dr. Crispino Bergamaschi die positive Entwicklung der Studierendenzahlen.

    Die FHNW leistet damit einen wichtigen Beitrag zur praxisnahen Aus- und Weiterbildung von dringend benötigten Fachkräften. Seit ihrer Gründung schlossen mehr als 17’000 Studierende ihr Studium ab und standen dem Arbeitsmarkt als Fachmänner und -frauen zur Verfügung. Ausserdem nutzten in den vergangenen Jahren zahlreiche Interessierte das vielfältige Weiterbildungsangebot der FHNW, um sich beruflich weiterzuentwickeln.

    Moderne Standorte in den Trägerkantonen
    Als die FHNW 2006 startete, umfassten die verschiedenen Standorte in den vier Trägerkantonen 130 Adressen. Mit dem Ziel, die Standorte zu fokussieren, stellten die Trägerkantone in den vergangenen Jahren erhebliche Mittel zur Verfügung, um in jedem ihrer Kantone einen Campusbau zu realisieren. Die Eröffnung des Campus Muttenz ist für 2018/19 geplant. Damit bietet die FHNW ihren Studierenden und Mitarbeitenden in Brugg-Windisch, Olten, Basel und Muttenz moderne Arbeits- und Lernorte.

    Innovation für Wirtschaft und Gesellschaft
    Neben dem Kerngeschäft der Aus- und Weiterbildung hat die FHNW gemäss Leistungsauftrag die Rolle einer Innovationstreiberin. Um diesen Auftrag umzusetzen und die Synergien der neun disziplinären Hochschulen noch gezielter zu nutzen, lancierte sie 2015 unter anderem vier «Strategische Initiativen». In interdisziplinären Forschungs- und Entwicklungsprogrammen erarbeiten Expertinnen und  Experten praktische Lösungsansätze zu gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen: Alternde Gesellschaft, fehlende naturwissenschaftlich-technische Fachkräfte («EduNaT»), die Herausforderungen der Energiewende («Energy Chance») sowie der Erhalt und Ausbau der Innovationsfähigkeit in der Nordwestschweiz («Unternehmertum»).

    Seit 2006 hat die FHNW insgesamt mehr als 5’000 Forschungsprojekte mit Partnerinnen und Partnern aus Industrie, Wirtschaft, Kultur und Verwaltung realisiert. Im Vordergrund stehen dabei die direkte Anwendung der Ergebnisse in der Praxis und die Stärkung des Wissens- und Wirtschaftsraumes Nordwestschweiz.

    Vom Wachstum zur Konsolidierung
    Nach zehn Jahren, die geprägt waren von erfolgreichem Wachstum und steigenden Studierendenzahlen, wird die FHNW ihren strategischen Fokus für die kommenden Jahre anpassen. Mit Blick auf die Zukunft betont Direktionspräsident Bergamaschi: «Die positive Entwicklung seit 2006 freut uns sehr. Ziel der FHNW ist es jedoch nicht, fortwährend quantitativ zu wachsen. Nach zehn Jahren beginnt für uns nun die Phase der Konsolidierung, in der wir vorwiegend auf qualitatives Wachstum setzen werden. Unser Massstab bleiben dabei die Bedürfnisse von Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft».

    pd

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